Zur Eröffnung des "Papua Promotion House Europe" im Fürstlichen Palais Meerholz in Gelnhausen unterzeichnete Suebu eine Vereinbarung mit dem hessischen Minister für Bundesangelegenheiten Michael Boddenberg (CDU). Von Gelnhausen aus will die rohstoffreiche Pazifik-Insel europaweite Tourismus-Werbung und Wirtschaftsförderung betreiben.

Suche nach deutschen Technologien
"Wir wollen unser Land ausbauen und von hier aus die Planungen bündeln", sagte der Gouverneur der indonesischen Provinz. So sucht Suebu nach deutschen Maschinen und Technologien für die Erweiterung der Insel-Infrastruktur. Geplant ist unter anderem der Bau eines Wasserkraftwerks am Mamberamo-Fluss und eines Kanals. Außerdem ist der Gouverneur an Windenergie-Anlagen und Druckmaschinen interessiert.

"Suebu hat Aufträge zu vergeben und will Geschäfte in Millionen-Höhe einfädeln", erklärte Südost-Asien-Experte Werner Weiglein, der im Palais Meerholz eine Reise-Agentur unterhält und auf Papua ein Hotel-Ressort betreibt. Er kennt Suebu gut und organisierte den Besuch der Papua-Delegation.

Treffen mit hessischer Windenergie-Firma

Am Montag trifft Suebu mit Vertretern der deutschen Industrie und mit Wissenschaftlern zusammen. Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit einer Windkraftfirma in Nordhessen.

Minister Boddenberg freute sich über das Interesse Suebus an hessischem Industrie-Know-How. "Jeder ist willkommen, der plant, mit uns in Hessen zusammenzuarbeiten", erklärte er. Die Ortswahl zeige, dass das Rhein-Main-Gebiet ein begehrter für die ganze Welt sei.

"Wundertüte" für Gelnhausen

Auch Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz (SPD) strahlte. "Das ist für uns heute wie ein Staatsbesuch. Der Kontakt kann zu einem großen Glücksgriff werden." Gleichzeitig warnte er aber auch vor zu viel Euphorie. "Es ist auch eine Wundertüte. Mal sehen, was aus diesem ersten symbolischen Schritt wird."

Von indonesischen Machthabern unterdrückt
Papua, besser bekannt als West-Papua, ist eine weitgehend autonome Provinz von Indonesien und umfasst den Westteil der Insel Neuguinea. Den Ostteil nimmt der unabhängige Staat Papua-Neuguinea ein. Allein Papua ist etwas größer als Deutschland. Die Insel besitzt große Kupfer- und Goldvorkommen.

Um das wertvolle Tropenholz Merbau zu gewinnen, setzte die indonesische Regierung die Umsiedlung der melanesischen Ureinwohner durch und ließ die Wälder roden. Militärs verschleppten und töteten mehr als 100.000 Papua, so Zahlen der Gesellschaft für bedrohte Völker. Bekannt wurde das Schicksal von Papua durch Bücher von Sabine Kuegler. Sie wuchs als "Dschungelkind" eines Missionars im Fayu-Stamm in West-Papua auf. Heute lebt sie bei München und kritisiert Menschenrechtsverletzungen durch indonesische Soldaten.