Messer-Angriff auf zwei Brüder | Menschenrechtsanwältin angegriffen | Polizei schießt auf Zivilisten und tatenlos nach Brandangriff und Prügelei | Menschenrechtsanwalt vorgeladen West Papua Netzwerk

 

 

 

Liebe Freundinnen und Freunde des West Papua Netzwerks,
sehr geehrte Damen und Herren,

immer wieder erreichen uns Nachrichten von Gewalt durch Polizei und Militär an indigenen Papuas. Menschenrechtsverteidiger werden wiederholt bedroht und schikaniert.

In dieser E-Info finden Sie:

Mit herzlichen Grüßen aus der Koordinationsstelle,

Thea Hummel und Norman Voß
 

Messer-Angriff auf zwei Brüder

Die Internationale Koalition für Papua (ICP), der das West Papua Netzwerk auch angehört, hat Informationen über einen Messer-Angriff auf zwei Männern in Jayapura erhalten, der von unbekannten Mitgliedern des indonesischen Militärs verübt wurde. Eines der Opfer ist ein Mitglied des West Papua Nationalkomittees (Komitee Nasional Papua Barat, KNPB). Der andere, dessen Bruder, ist Student an der Cenderawasih Universität.

Menschenrechtsanwältin angegriffen

Anum Siregar wurde um ca. 23 Uhr am 16. September 2014 auf dem Weg zu ihrem Hotelzimmer nach einer Gerichtsverhandlung von einer unbekannten Person angegriffen. Der Angreifer, der mit einem Messer bewaffnet war, stahl ihre Tasche und verletzte sie an der Hand bevor er floh.
 


Zivilist von Polizei bei Stammeskonflikt angeschossen

Am 18. September 2014 fand wegen eines gestohlenen Motorrads zwischen Mitgliedern der Ibele und Lani Jaya Stämmen in der Jayawijaya Region im Hochland Papuas ein bewaffneter Konflikt statt. Örtlich stationierte Polizisten waren sowohl beim Angriff der Ibele gegen den Lani Jaya Stamm als auch beim Gegenangriff vor Ort. Sie griffen jedoch nicht ein, um den Konflikt zu lösen sondern schauten zunächst nur zu; auch, als die Menschenmenge das Haus von Lani Jaya Anführer Areki Wanimbo niederbrannten. Plötzlich fingen die Polizisten jedoch an, mit scharfer Munition wahllos in die Menschenmenge zu schießen. Der 18-jährige Kukes Wandikbo wurde an der Schulter getroffen und befindet sich noch immer in einem kritischen Zustand.
 
 

Papua wegen Straßensperre erschossen

Die Zeitungen Suara Papua und Majalah Selangkah berichten, dass am 18. September 2014 Videlis Jhon Agapa, ein 36-jähriger Schweinebauer, angeblich von Soldaten in ziviler Kleider in Nabire erschossen wurde. Zuvor war eines von Agapas Schweinen von einem Auto überfahren worden. Agapa hatte nach dem Unfall mit einigen Freunden eine Straßensperre eingerichtet, um von passierenden Fahrern Spenden zur Kompensation für das Schwein zu erbitten.
 

18 Häuser niedergebrannt - Polizei versagt bei Aufklärung

Das JPIC Büro der Ev. Kirche in Papua (GKI-TP) berichtet, dass am 6. September 2014 eine javanische Frau namens Catur Yuda (35) von ihrem Nachbarn Hilarius Gombo (40), einem Mann aus dem Hochland Papuas, in der Keerom Region ermordet wurde. Nach dem Mord ging Gombo zur Polizei und zeigte sich selbst an. Als Vergeltung brannte eine Gruppe von Einwanderern nicht nur das Haus des Täters, sondern auch 17 weitere Häuser von indigenen Papuas nieder.

Ein Papua zu Tode verprügelt – Polizei sieht tatenlos zu

Zwei Brüder wurden in der Nacht zum 8. August auf dem Yotefa Markt in Abepura von einer Gruppe von Männern verprügelt. Es fielen auch Schüsse. Einer der Brüder starb noch vor Ort, der andere wurde verletzt. Das Büro für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Evangelischen Kirche in Papua (GKI-TP) berichtete ausführlich von dem Vorfall.

Menschenrechtsanwalt vorgeladen

Der prominente Menschenrechtsanwalt Gustaf R. Kawer erhielt Ende August  zwei Vorladungen ins Polizeibüro von Jayapura. Anwaltskollegen in Papua vermuten dahinter den Versuch, den unermüdlichen Anwalt einzuschüchtern.
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