|
Internationales Papua-Tribunal | Militär erschießt Zivilisten | Angriff auf Menschenrechtsverteidiger | Straflosigkeit | Save the Date: Fachtag Indonesien
sehr geehrte Damen und Herren,Gewalt gegen Zivilist*innen, Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger*innen und anhaltende Straflosigkeit in Westpapua – diese Themen begleiteten uns auch im Juli in unserer Arbeit. Die Papuas streben weiterhin nach internationaler Aufmerksamkeit und Gerechtigkeit, um ihre Situation vor Ort positiv zu verändern.
Von besonderer Bedeutung war daher das internationale Papua-Tribunal, welches Ende Juni 2024 in London stattfand. An drei Tagen berichteten ca. 30 Zeug*innen über die Menschenrechtslage und die Umweltzerstörungen in Westpapua. Ein internationales "Richtergremium" schenkte ihnen Gehör und zeigte sich schockiert über diese "menschliche und ökologische Katastrophe". Der Mut der Papuas, ihre Geschichten zu erzählen, sei inspirierend und stärkend und nehme uns alle in die Pflicht, dafür zu arbeiten, diese Stärke der Papuas zu bewahren und sie in ihrem Einsatz zu unterstützen, so die "Richter". Herzliche Grüße,
Ihr Team der Koordinationsstelle
In dieser E-Info finden Sie:
- Militär erschießt drei Zivilisten
- Menschenrechtsverteidiger angeschossen
- Permanent People’s Tribunal: Eine Botschaft nach Westpapua
- Gerechtigkeit vs. Straflosigkeit in Westpapua
- Tribunal on state and environmental violence in West Papua
- Save the Date: Fachtag Indonesien am 12. Oktober in Köln
Militär erschießt drei Zivilisten
Der bewaffnete Konflikt in Westpapua fordert immer mehr zivile Opfer. Mitte Juli kam es bei einer Razzia des indonesischen Militärs im Bezirk Mulia, Landkreis Puncak Jaya, Provinz Zentral Papua, zu der Tötung von drei männlichen Papuas. Das Militär war auf der Suche nach einem bekannten TPNPB-OPM Kämpfer und eröffnete das Feuer. Während der Gesuchte flüchten konnte, wurden drei Zivilisten, die sich in unmittelbarer Nähe aufhielten, von den Kugeln getroffen und tödlich verletzt.
Menschenrechtsverteidiger angeschossen
Am 17. Juli wurde auf offener Straße auf den Anwalt und Menschenrechtsaktivisten Yan Christian Warinussy geschossen. Er wurde durch eine Kugel – mutmaßlich ein Luftgewehrprojektil – verletzt, überlebte den Angriff jedoch. Warinussy ist in Westpapua ein angesehener Anwalt und setzt sich seit vielen Jahren für den Menschenrechtsschutz in Westpapua ein.
Permanent People’s Tribunal: Eine Botschaft nach Westpapua
Ende Juni fand für drei Tage an der Queen Mary University of London das “Permanent People’s Tribunal on State and environmental violence in West Papua” statt. An insgesamt drei Tagen berichteten knapp 30 Zeug*innen über die Menschenrechtslage und die Umweltzerstörungen in Westpapua. Aktuelle Geschehnisse wie die Gewalt der Sicherheitskräfte und die anhaltende Stationierung von Militär in Westpapua, die Situation der Binnenflüchtlinge und die Auswirkungen der Umweltzerstörungen für indigenes Leben und Überleben wurden ebenso thematisiert wie vergangene Menschenrechtsverbrechen.
Das siebenköpfige „Richtergremium“ des PPT, welches sich aus Vertreter*innen der Rechtswissenschaft, der universitären Lehre, unabhängigen Forschungsinstituten und der Presse zusammensetzte, richtete sich im Anschluss an das PPT mit einer Nachricht an die Papuas.
Gerechtigkeit vs. Straflosigkeit in Westpapua
Im März berichtete das Westpapua-Netzwerk über die Folter an einem indigenen Papua, der, in einem Fass stehend, mit Schlägen und Tritten von Militärangehörigen gefoltert wurde und dabei auch mit einem Messer schwer verletzt wurde. Damals entschuldigte sich das Militär öffentlichkeitswirksam und sprach von 13 Verdächtigen, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Seitdem fehlt es jedoch an Informationen zu einer anschließenden strafrechtlichen Verfolgung der Verdächtigen.
Tribunal on state and environmental violence in West Papua
Informationen über das "Permanent People's Tribunal on State and Environmental Violence in West Papua"
Save the Date: Fachtag Indonesien am 12. Oktober in Köln
Zeit: Samstag, 12. Oktober 2024, 13-18 Uhr
Ort: Haus der Evangelischen Kirche in Köln
Der Fachtag wird organisiert von der Stiftung Asienhaus in Kooperation mit der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Köln, dem Westpapua-Netzwerk, der Abteilung für Südostasienwissenschaft der Universität Bonn und der Melanchthon-Akademie.
Neues IAN-Dossier: Menschenrechte 2024
Hier geht es zu der neuen Publikation.
Neue WPN-Publikation
Hier geht es zu der WPN-Publikation.
Westpapua Journal
Abonnieren Sie unser halbjährlich erscheinendes Magazin für weiterführende Analysen und Hintergrundberichte. Hier abonnieren!
Neue gemeinsame Veranstaltungsreihe
Erfahren Sie mehr über unsere neue Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Stiftung Asienhaus und Watch Indonesia!
WPN Flyer
Hier finden Sie unseren Flyer "Frauenrechte in Westpapua".
Unterstützen Sie uns!
Werden Sie Fördermitglied des Westpapua-Netzwerks und erhalten Sie das Westpapua Journal zweimal im Jahr und alle weiteren Veröffentlichungen des Netzwerks. Hier Fördermitglied werden!
Unsere Anschrift lautet:
Westpapua-Netzwerk
Koordinationsstelle
Rudolfstr. 137
Wuppertal 42285
Germany